Viele von uns haben den Eindruck, dass KI-basierte Suchwerkzeuge auf dem besten Weg dazu sind, eine echte Konkurrenz für die etablierten Suchmaschinen zu werden. Doch aktuelle Studien zeichnen ein ganz anderes Bild. So konnten die Suchanfragen bei Google ein deutliches Wachstum verbuchen.
Gleichzeitig belegen die Daten, dass KI-Tools den Platz der Suchmaschinen nicht übernehmen. Vielmehr entwickelt sich eine Suchlandschaft, die beiden Ansätzen Raum bietet.
Inhalt
- 1 Das Verhalten der Nutzer:innen bei Google-Suchen
- 2 Die Nutzung von KI-gestützten Suchwerkzeugen
- 3 Traditionelle Suche und KI nebeneinander
- 4 Die Folgen für SEO und Webseiten
- 5 KI-Suche als integrativer Bestandteil einer neuen „Search Journey“
- 6 SEO in einer KI-Welt: Strategien mit Zukunft
- 7 Unsere Dienstleistungen und Tools:
Das Verhalten der Nutzer:innen bei Google-Suchen
Eine umfangreiche Studie ergab, dass sich die Anzahl der Suchanfragen bei Google von 2023 bis 2024 um fast 22 Prozent erhöhte. Bei einem Produkt, das eigentlich schon ausgereift ist und für die meisten Internetnutzer:innen längst zum selbstverständlichen Standard gehört, ist das ein beachtliches Wachstum.
Dabei geht der Anstieg vor allem auf die klassische Websuche zurück. Bei der Suche im Zusammenhang mit Shopping und Videos hingegen waren die Zahlen leicht rückläufig.
Google selbst berichtete neulich in einem Blogbeitrag, dass die Suchmaschine jedes Jahr über fünf Billionen Suchanfragen beantwortet. Das entspricht rund 13,7 Milliarden Suchanfragen pro Tag.
Diese Zahlen machen deutlich, wie sehr Google den Suchmaschinenmarkt dominiert. Interessant an dieser Stelle ist aber das Nutzungsverhalten.
So ergab eine detaillierte Auswertung des US-Marktes, dass grob unterteilt jeweils ein Drittel der Nutzer:innen über 100 Suchanfragen monatlich, zwischen 21 und 100 Suchanfragen pro Monat und weniger als 20 Suchanfragen pro Monat durchführen.
Im Durchschnitt verwenden Nutzer:innen Google bei ihrer Suche 126 Mal monatlich, der Mittelwert liegt aber nur bei der Hälfte, also bei 53 monatlichen Suchanfragen.
Dieser Unterschied kommt durch eine besonders aktive Gruppe zustande, die den Durchschnittswert entsprechend anhebt.
Die Nutzung von KI-gestützten Suchwerkzeugen
ChatGPT und andere KI-basierte Suchinstrumente haben in jüngerer Vergangenheit viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Doch was die Nutzung betrifft, können sie Google nicht das Wasser reichen.
Obwohl Suchalternativen mit KI regelrecht gehypt werden, greifen nur recht wenige Internetnutzer:innen im ersten Schritt auf diese Tools zurück. Eine Studie hat ergeben, dass nur rund jeder zehnte User ein KI-Werkzeug als erste Informationsquelle nutzt, wenn er online etwas sucht.
Eine andere Untersuchung zeigt, dass lediglich gute 16 Prozent der Nutzer:innen, die die klassischen Suchmaschinen verwenden, auch mit KI-Plattformen arbeiten.
Unter den KI-basierten Suchwerkzeugen wiederum hat ChatGPT mit einem Marktanteil von über 20 Prozent klar die Nase vorn. Der Anteil der anderen Tools liegt bei unter fünf Prozent.
Wie eindrucksvoll der Größenunterschied zwischen Google und den KI-Suchmaschinen ist, wird klar, wenn wir uns die Zahlen vor Augen führen.
So stehen den rund 13,7 Milliarden Suchanfragen, die Google jeden Tag bearbeitet, gerade einmal 37,5 Millionen Suchanfragen täglich bei ChatGPT gegenüber. Auch Letztere ist zwar eine große Zahl, entspricht aber weniger als 0,3 Prozent der Google-Anfragen.
Traditionelle Suche und KI nebeneinander
Die aktuellen Zahlen legen nahe, dass sich die klassischen Suchmaschinen und KI-Tools gegenseitig ergänzen. Selbst wenn Nutzer:innen auf KI-gestützte Tools zurückgreifen, verwenden sie nach wie vor regelmäßig Google.
Allerdings verändert sich die Art der Suche. Anders als früher tippen Nutzer:innen nicht mehr nur einzelne Keywords ein, sondern formulieren ganze Fragen oder Sätze.
Die Interaktion mit KI-Assistenten fördert die Entwicklung dieser dialogorientierten Suche.
Googles Reaktion auf die veränderten Erwartungen der Nutzer:innen besteht darin, eigene KI-Funktionen in die Suchergebnisse einzubinden. Funktionen wie AI Overviews oder der AI Mode sollen dazu beitragen, dass Nutzer:innen gleich ihre Antworten bekommen, statt mehrere Webseiten aufrufen zu müssen.
Eine Studie hat ergeben, dass Nutzer:innen bei fast 87 Prozent der untersuchten Suchanfragen den KI-generierten Ergebnissen den Vorzug vor klassischen, organischen Suchergebnissen gaben.
KI-basierte Antworten spielen also schon jetzt eine große Rolle. Trotzdem ist die Integration von KI eine Herausforderung. So hat Google selbst die KI-Suchergebnisse vorübergehend wieder reduziert, weil die KI-generierten Antworten mitunter irreführend oder schlichtweg falsch waren.
Die Folgen für SEO und Webseiten
Dass Google mehr Suchanfragen verzeichnet, heißt nicht automatisch, dass du von mehr Traffic auf deiner Webseite profitierst.
Ein Grund dafür sind die sogenannten Zero-Click-Suchen, die sich zu einem großen Trend entwickeln. Bei diesen Suchen bekommen die Nutzer:innen die angefragten Informationen direkt aus den Suchergebnissen, ohne dass sie erst eine Webseite anklicken müssen.
Weil es direkte Antworten in der Suchmaschine und KI-generierte Snippets nicht mehr erforderlich machen, externe Webseiten aufzurufen, ging einer Untersuchung zufolge die Klickrate bei organischen Suchergebnissen um 70 Prozent zurück. Bei bezahlten Anzeigen belief sich der Rückgang auf zwölf Prozent.
Als Webseiten-Betreiber heißt das für dich, dass du deine SEO-Strategien anpassen musst. Es wird immer wichtiger werden, deine Inhalte für KI-generierte Antworten zu optimieren.
Denn wenn deine Seite nicht in den AI Overviews auftaucht, musst du mit Nachteilen rechnen.
Es ist davon auszugehen, dass die Online-Suche künftig klassische Suchmethoden und KI-gestützte Lösungen miteinander verknüpfen wird. Doch das wird nicht von heute auf morgen, sondern als konstante Entwicklung passieren.
Google und andere Suchmaschinen fügen stetig neue KI-Funktionen hinzu, so zum Beispiel Zusammenfassungen, Veranstaltungslisten in der Region, Reisetipps oder Restaurantempfehlungen, die die KI generiert hat.
Andererseits zeichnet sich ab, dass die Entwicklung je nach Region unterschiedlich verläuft. Etliche KI-Funktionen von Google sind in Europa nur teilweise verfügbar und niemand weiß, ob, in welcher endgültigen Form sie hier ausgerollt werden.
Derzeit werden in Deutschland z.B. AI Overviews nur im eingeloggten Zustand (Google-Konto) ausgespielt und auch nicht bei allen Suchanfragen.
Die künftige Online-Suche könnte deshalb in den USA ganz anders aussehen als in Europa oder Asien.
Fest steht nur, dass wir erst am Anfang der Reise stehen. Um für die Zukunft gewappnet zu sein, scheint eine gute Idee, deine Webseite sowohl für die klassischen Suchmaschinen als auch für KI-basierte Tools zu optimieren. Denn auf diese Weise bleibt deine Seite sichtbar, egal womit Nutzer:innen suchen.
Weiterführende Infos:
KI-Suche als integrativer Bestandteil einer neuen „Search Journey“
KI ergänzt, aber ersetzt nicht: Kontextbasierte Suche als neuer Standard
Während Google ein zuverlässiger Allrounder bleibt, entwickeln sich KI-Tools zu Spezialisten für komplexe, kontextbezogene Suchanfragen. Sie liefern nicht nur Resultate, sondern auch Erklärungen, Zusammenfassungen oder sogar Empfehlungen, die auf den individuellen Kontext zugeschnitten sind.
Du planst eine Rundreise durch Frankreich. Google liefert dir Links – ein KI-Assistent erstellt dir auf Basis deiner Präferenzen eine umfassende Reiseroute inklusive Restauranttipps und Hotelauswahl.
Vertrauensfrage: Warum Google (noch) die Nase vorn hat
Ein wesentlicher Punkt ist die Verlässlichkeit der Informationen. Die Rankingsysteme von Google wurden über Jahre verfeinert und basieren auf Milliarden von Signalen. KI-Systeme hingegen können falsche Informationen generieren („halluzinieren“), wenn die zugrunde liegenden Trainingsdaten unvollständig sind.
Nutzer:innen neigen daher dazu, KI-Antworten mit Vorsicht zu genießen – vor allem bei „Your Money or Your Life“-Themen (z.B. Gesundheit, Finanzen), bei denen Google bewusst Inhalte mit evtl. hoher E-E-A-T-Bewertung bevorzugt.
Einige unserer Tools & Ratgeber:
- EEAT für eine bessere On-Page-SEO?
- E-E-A-T Test – Optimiere und teste deine Webseite
- Thought Leadership Content-Checkliste-Tool
Google wird selbst zur KI-Plattform
Mit Gemini (ehemals Bard), Search Generative Experience (SGE) und anderen Projekten positioniert sich Google längst selbst als KI-Anbieter. Ziel: Nicht die Ablösung, sondern die Fortentwicklung der Suche.
Die klassische Suchleiste wird durch interaktive, multimodale Schnittstellen ergänzt. In Zukunft werden wir vielleicht nicht mehr „suchen“, sondern kommunizieren – in natürlicher Sprache, per Spracheingabe oder sogar per Bild (z.B. Google Lens).
SEO in einer KI-Welt: Strategien mit Zukunft
SEO wird nicht überflüssig – es wird anspruchsvoller.
Erfolgreiche Inhalte der Zukunft sollten drei Kriterien erfüllen:
- Entitäten statt Keywords: Inhalte strukturieren sich um Themen und zentrale Begriffe („Entities“) statt um einzelne Keywords. Google erkennt semantische Beziehungen und bewertet Inhalte im Zusammenhang.
- Kontextuelle Tiefe: KI versteht Inhalte im Fluss – dank NLP (Natural Language Processing). Wer punktet, bietet nicht nur Informationen, sondern fundierte, thematisch eingebettete Inhalte mit echtem Mehrwert.
- Markenautorität („Brand Authority“) zählt mehr denn je: Laut Studien ist die Markenstärke ein SEO-Faktor, der viel zu wenig Beachtung findet. Google bevorzugt aktuell Seiten, nach denen aktiv gesucht wird – ein Signal für Relevanz und Vertrauen.
Messen, was wirklich zählt
Durch KI-generierte Snippets wird der direkte Klick auf Webseiten seltener. Doch das bedeutet nicht zwingend weniger Erfolg – nur muss Erfolg anders gemessen werden.
Teils evtl. wichtige KPIs der Zukunft:
- Sichtbarkeit in AI-Overviews
- Erwähnungen der Marke (auch ohne Link)
- Interaktionen mit strukturierten Inhalten (z. B. FAQ-Snippets)
- Engagement mit KI-Chatbots oder interaktiven Tools
Wer in diesem Ökosystem sichtbar bleiben möchte, braucht Inhalte, die sowohl den Informationsbedarf als auch die Dialogfähigkeit abdecken. Es reicht nicht mehr, nur zu ranken – du musst auch verstanden werden. Von Menschen. Und von Maschinen.
Unsere Dienstleistungen und Tools:
- Texte kaufen – Unique Content
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