Moin SEO-Profis, lasst uns mal über eine Methode sprechen, das euer Leben einfacher machen kann, wenn die Rankings in den Keller gehen oder der Traffic plötzlich verschwindet: das Fischgräten-Diagramm (auch Ishikawa- oder Ursache-Wirkungs-Diagramm genannt). Klingt nach trockener Theorie? Keine Sorge. Ist recht einfach für SEO(s) & -Teams, um komplexe Probleme zu analysieren und die wahren Ursachen zu finden.
Inhalt
Was ist ein Fischgräten-Diagramm überhaupt?
Ihr habt ein Problem – sagen wir, eure Website hat seit Monaten einen Traffic-Einbruch. Ihr könntet jetzt wild Vermutungen anstellen: Ist es der Algorithmus? Schlechte Backlinks? Technische Fehler? Aber halt, bevor ihr euch verzettelt, kommt das Fischgräten-Diagramm ins Spiel.
Das Diagramm sieht aus wie ein Fischskelett (daher der Name). Der „Kopf“ ist das Problem (z. B. „Traffic-Einbruch“). Der „Schwanz“ und die „Gräten“ sind die möglichen Ursachen, aufgeteilt in Kategorien.
Es hilft euch, strukturiert zu denken und Zusammenhänge visuell darzustellen. Am Ende seht ihr klarer, wo die Hauptprobleme liegen, und könnt gezielt handeln.
Warum ist das für SEOs so nützlich?
SEO-Probleme sind oft wie ein Puzzle mit 1000 Teilen – und die Hälfte der Teile fehlt. Ein Algorithmus-Update, technische Fehler, Content-Probleme, UX-Schwächen oder miese Backlinks könnten schuld sein. Oft hängen die Ursachen auch noch zusammen.
Das Fischgräten-Diagramm bringt Ordnung ins Chaos:
- Strukturierte Analyse: Ihr sortiert mögliche Ursachen in Kategorien wie Technik, Content, Offpage, UX oder Wettbewerb. Das macht den Kopf frei und verhindert, dass ihr 2. Visuelle Klarheit: Statt einer endlosen Excel-Liste seht ihr auf einen Blick, wie Ursachen zusammenhängen. Zum Beispiel: „langsame Ladezeiten“ (Technik) könnten auch die „hohe Absprungrate“ (UX) erklären.
- Teamwork macht den Traum wahr: Das Diagramm ist perfekt für Brainstormings. Jeder im Team kann Ideen einbringen, und ihr kommt schneller auf die wahren Pain Points.
- Priorisierung: Ihr erkennt, welche Ursachen den größten Impact haben, und könnt euch auf die wichtigsten Hebel konzentrieren.
Einige unserer Prüfungs-Tools:
- Lokale SEO-Checkliste Tool
- SEO Keyword-Dichte-Checker
- On-Page SEO-Prüfungs-Tool
- UX SEO Check Dashboard
So baut ihr ein Fischgräten-Diagramm für ein SEO-Problem
Nehmen wir an, euer Problem ist: „Organischer Traffic ist um 30 % eingebrochen“.
So geht’s Schritt für Schritt:
- Definiert das Problem (Kopf des Fisches): Schreibt „Traffic-Einbruch um 30 %“ in eine Box ganz rechts. Das ist eure Wirkung, die ihr analysieren wollt.
- Wählt Kategorien (Hauptgräten): Überlegt, welche Bereiche für SEO relevant sind. Typische Kategorien sind:
-
- Technik: Crawling-Fehler, Ladezeiten, Mobile Usability
- Content: Keyword-Relevanz, Content-Qualität, Duplicate Content
- Offpage: Backlink-Qualität, Anchor-Text-Probleme
- UX: Absprungrate, Nutzer-Engagement
- Wettbewerb: Verlorene Rankings durch stärkere Konkurrenz
- Algorithmus: Google-Updates, Penalties
- Brainstormt mögliche Ursachen (Nebengräten): Jetzt wird’s kreativ. Für jede Kategorie sammelt ihr mögliche Ursachen.
Zum Beispiel:
-
- Technik: „Server-Downtimes“, „fehlerhafte Robots.txt“, „langsame Ladezeiten“
- Content: „veraltete Inhalte“, „Keyword-Kannibalisierung“, „schwache Meta-Tags“
- Offpage: „toxische Backlinks“, „verlorene Links durch Linkabbau“
- UX: „hohe Absprungrate auf mobilen Geräten“, „schlechte interne Verlinkung“
- Wettbewerb: „Konkurrent hat besseren Content“, „neue Wettbewerber in den SERPs“
- Algorithmus: „Core Update hat Relevanz verschoben“, „manuelle Abstrafung“
- Vertieft die Ursachen (weitere Verzweigungen): Manche Ursachen haben selbst wieder Ursachen. Zum Beispiel: „langsame Ladezeiten“ könnte durch „nicht optimierte Bilder“ oder „schlechter Hosting-Provider“ verursacht sein. Zeichnet diese Unterursachen als kleinere Gräten.
- Analysiert und priorisiert: Schaut euch das fertige Diagramm an. Welche Ursachen tauchen in mehreren Kategorien auf? Welche haben den größten Einfluss? Markiert die Top-Ursachen, die ihr als Nächstes angehen wollt.
- Action-Plan erstellen: Jetzt wisst ihr, wo der Schuh drückt. Legt fest, wer was bis wann überprüft oder optimiert (z. B. „Ladezeiten testen mit Lighthouse“, „Backlink-Profil mit Ahrefs analysieren“).
Beispiel: Traffic-Einbruch visuell dargestellt
Stellt euch das Diagramm so vor:
Das Diagramm zeigt euch sofort: „langsame Ladezeiten“ beeinflussen sowohl Technik als auch UX, also ein heißer Kandidat für eure Optimierung. Gleichzeitig seht ihr, dass ein Core Update und neue Wettbewerber eine Rolle spielen könnten.
Praktische Tipps für den Einsatz
- Nutzt Tools: Zeichnet das Diagramm auf einem Whiteboard, in Miro, Canva oder PowerPoint. Für Remote-Teams eignen sich kollaborative Tools wie Figma oder MURAL.
- Involviert das Team: Holt Entwickler, Content-Creators und UX-Designer mit ins Boot. Jeder sieht das Problem aus einer anderen Perspektive.
- Iteriert: Ein Fischgräten-Diagramm ist kein One-Hit-Wonder. Wenn ihr eine Ursache abgearbeitet habt, aktualisiert das Diagramm und checkt, ob neue Ursachen auftauchen.
- Kombiniert mit Daten: Nutzt Google Analytics, Search Console oder SEO-Tools wie Screaming Frog, um Hypothesen zu validieren. Zum Beispiel: Bestätigt die Search Console Crawling-Fehler? Zeigt GA eine hohe Absprungrate?
Wann lohnt sich ein Fischgräten-Diagramm besonders?
Bei komplexen Problemen mit vielen möglichen Ursachen (z. B. Traffic-Verlust, Ranking-Einbrüche).
Wenn ihr im Team arbeitet und verschiedene Perspektiven einbringen wollt.
Bei mysteriösen Problemen, wo ihr nicht wisst, wo ihr anfangen sollt.
Zur Kommunikation mit Stakeholdern, um zu zeigen, wie ihr ein Problem systematisch angeht.
Mehr Hilfe für SEO-Teams:
- Der PDCA-Zyklus: Dein Weg zu einer iterativen SEO-Strategie
- Von der SEO-Planung zur Umsetzung: Die Impact/Effort-Matrix als Schlüssel für erfolgreiche Priorisierung
- EEAT und Teamarbeit: Die RACI-Matrix als Schlüssel zur klaren Verantwortung
Next Level SEO-Diagnose: Erweiterte Strategien für das Fischgräten-Diagramm
Das Fischgräten-Diagramm ist ein kraftvolles Werkzeug, um komplexe SEO-Probleme zu analysieren und deine Ursachen strukturiert zu erfassen.
Doch es kann noch mehr:
Wenn du erweiterte Ansätze und moderne SEO-Prinzipien einbindest, lässt sich nicht nur die Diagnose verbessern, sondern auch die Priorisierung von Maßnahmen effizienter gestalten.
Datenanalyse und fortgeschrittene Tools im Fischgräten-Diagramm
Ein Fischgräten-Diagramm lebt von der Qualität der Daten, die darin verarbeitet werden. Die Nutzung von Tools wie Google Analytics, Google Search Console und Screaming Frog bildet die Basis, um Fehlerquellen datengetrieben sichtbar zu machen.
Zusätzlich können erweiterte Tools wie Data Studio für detaillierte Visualisierungen und Python-Skripte für Logfile-Analysen integriert werden.
Beispiel:
Du identifizierst einen plötzlichen Traffic-Verlust. Im Fischgräten-Diagramm findest du unter der Kategorie Technik den Punkt „Crawling-Fehler“.
Hier kannst du Screaming Frog oder den URL-Prüfer der Google Search Console nutzen, um Crawling- und Indexierungsprobleme aufzuspüren. Die Ergebnisse aus den Logs können dann direkt als Nebengräten in das Diagramm eingetragen werden.
E-E-A-T und YMYL in der SEO-Analyse berücksichtigen
Bedeutung von Experience, Expertise, Authoritativeness, Trust (E-E-A-T) und Your Money or Your Life (YMYL). Diese Kriterien spielen besonders für Google eine spezielle Rolle, wenn es um die Bewertung der Content-Qualität geht.
Websites, die in diesen Bereichen schwach aufgestellt sind, laufen Gefahr, schlechter gerankt zu werden.
Integration ins Fischgräten-Diagramm:
- Content: Fehlt es an Autorität oder Expertise, kann dies eine Ursache für Ranking-Verluste sein. In der Gräte „Content“ sollten deshalb Untergräten wie „Fehlende Experten-Referenzen“, „Mangelnde Autorität“ und „Fragwürdige Vertrauenswürdigkeit“ ergänzt werden.
- Offpage: Auch im Bereich Offpage spielen E-E-A-T-Signale eine Rolle. Negative Erwähnungen, fehlende Verlinkungen von vertrauenswürdigen Seiten und toxische Backlinks können das Vertrauen in die Seite mindern.
Beispiel:
Ein medizinischer Blog, der Ratschläge zu Gesundheitsfragen gibt (YMYL-Thema), verliert massiv an Sichtbarkeit. Das Fischgräten-Diagramm zeigt im Bereich „Content“ Probleme mit mangelnder Expertise auf.
Eine Lösung wäre, Inhalte von zertifizierten Medizinern prüfen zu lassen und dies klar zu kommunizieren (z. B. mit Autorenboxen, Zertifikaten und Erwähnungen auf der Webseite).
Brand Strength als zusätzlicher Faktor
Die Bedeutung der Markenstärke („Brand Strength“) für das Ranking: Diese Perspektive kann gewinnbringend in das Fischgräten-Diagramm integriert werden.
Google vertraut etablierten Marken mehr, da diese in der Regel höhere Branded Search Volumes, bessere Trust Signals (Bewertungen, Presseerwähnungen) und stärkere Unlinked Mentions erzeugen.
Integration ins Fischgräten-Diagramm:
Eine zusätzliche Hauptgräte „Brand Strength“ kann hinzugefügt werden. Untergräten könnten sein:
-
- Branded Search Volume: Suchanfragen nach der Marke selbst
- Unlinked Mentions: Erwähnungen ohne direkte Verlinkung, die dennoch ein Vertrauenssignal an Google senden
- Digital PR: Presseerwähnungen und Medienberichte, die das Vertrauen stärken
Beispiel:
Eine Website verliert an Sichtbarkeit, obwohl die technische Basis und der Content solide sind. Das Fischgräten-Diagramm zeigt Schwächen im Bereich „Brand Strength“ auf.
Durch verstärkte PR-Maßnahmen und den Aufbau von Branded Search Volumes lässt sich die Sichtbarkeit nachhaltig steigern.
Erweiterte Kategorien für moderne SEO-Herausforderungen
Moderne SEO-Probleme erfordern neue Kategorien im Fischgräten-Diagramm. Die Standard-Kategorien (Technik, Content, Offpage, UX, Wettbewerb, Algorithmus) können um folgende ergänzt werden:
- AI-Generated Content
- Thin Content durch unzureichend optimierte AI-generierte Inhalte
- Duplicate Content durch wiederholte AI-Ausgaben ohne Differenzierung
- Social Signals
- Interaktionen auf Social Media, die das Ranking beeinflussen können
- Erwähnungen und geteilte Inhalte als indirektes Offpage-Signal
- Core Web Vitals
- Ladegeschwindigkeit (Largest Contentful Paint, LCP)
- Interaktivität (First Input Delay, FID)
- Visuelle Stabilität (Cumulative Layout Shift, CLS)
Beispiel:
Eine Website hat ein hohes Ranking-Potenzial, wird jedoch durch schlechte Core Web Vitals ausgebremst. Das Fischgräten-Diagramm zeigt diese Schwächen in der neuen Kategorie auf, was eine gezielte Optimierung ermöglicht.
Gilt auch immer zu prüfen:
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