Visueller Content

In der Marken- und Konsumwelt prasseln täglich unfassbar viele Informationen und Eindrücke auf uns ein. Unzählige Anbieter liefern uns Inhalte und wir müssen wählen, welchen Content wir uns näher betrachten. Schließlich ist unsere Zeit begrenzt, sodass wir uns nicht jeden Text zum Thema durchlesen oder jedes Produkt anschauen können.

Visueller Content

Marken stehen damit vor einer Herausforderung:

Wie schaffen wir es, hochwertigen und informativen Content bereitzustellen, der Aufmerksamkeit bekommt? Wie bringen wir Nutzer dazu, sich mit unseren Inhalten zu befassen und im besten Fall die von uns gewünschten Aktionen durchzuführen?

Ein Schlüsselelement dabei kann visueller Content sein. Warum das so ist und was es überhaupt mit visuellem Content auf sich hat, schauen wir uns jetzt einmal näher an!

Was ist visueller Content?

Visueller Content steht als Sammelbegriff für verschiedene visuelle Medienformate. Sie verstehen sich aber nicht nur als schmückendes Beiwerk oder als Ergänzung zum Text.

Zwar kann die Aufmachung eines Beitrags den Fokus auf den Inhalt lenken oder den Wiedererkennungswert einer Marke erhöhen. Trotzdem sollte visueller Content immer darauf abzielen, den Nutzern dabei zu helfen, Inhalte besser, schneller und nachhaltiger zu verstehen.

Im Marketing kann visueller Content in unterschiedlichen Formaten zum Einsatz kommen.

Denkbar sind vor allem:

  • Bilder, Grafiken und Fotos
  • Videos
  • Diagramme und Infografiken
  • Illustrationen
  • Memes und GIFs

Solche Medien können wir zu verschiedenen Zwecken nutzen. So gibt es visuelle Inhalte, die wie zum Beispiel Infografiken oder Erklärvideos für sich alleine stehen können. Anderer visueller Content kann Inhalte zusammenfassen oder veranschaulichen.

Das gilt zum Beispiel für Diagramme und Illustrationen. Daneben können visuelle Formate textlichen Content ergänzen, aufwerten oder die Botschaft verstärken. Diesen Effekt erzielen beispielsweise Fotos.

Mehr Strategien:

Visueller Content (2)

Was spricht für visuellen Content?

Visueller Content eignet sich sehr gut, um Informationen anschaulich darzustellen. Denn das menschliche Gehirn kann visuelle Inhalte zuverlässig erfassen und verarbeiten.

Davon abgesehen gibt es aber noch weitere Gründe, die dafür sprechen, visuelle Inhalte in die Content-Strategie einzubinden:

Visueller Content wird schnell verstanden

Das menschliche Gehirn kann visuelle Informationen sehr viel schneller aufnehmen und verarbeiten als geschriebene oder gesprochene Sprache.

Untersuchungen haben gezeigt, dass das Gehirn im Schnitt etwa eine Minute braucht, um einen Text aus 250 Wörtern zu verstehen, während es bei einem einfachen Bild gerade einmal 0,1 Sekunden sind. Durch Bilder werden auch komplexe Sachverhalte anschaulich.

Hinzu kommt, dass visueller Content in den meisten Fällen farbig gestaltet ist. Auch diese Farbigkeit hilft dabei, Informationen besser aufzunehmen.

Visueller Content bleibt länger in Erinnerung

Verglichen mit geschriebener oder gesprochener Sprache speichert das Gehirn visuelle Informationen länger. Die Wissenschaft spricht an dieser Stelle vom „Picture Superiority Effect“ oder „Bildüberlegensheits-Effekt“.

Er geht darauf zurück, dass Bilder andere Hirnareale stimulieren als Texte oder Gehörtes. Die Folge ist, dass wir uns nach drei Tagen an Bilder, die wir gesehen haben, fünf- bis sechsmal besser erinnern können als an Texte, die wir gelesen haben.

Gerade im Marketing, wo wir erreichen möchten, dass wir trotz Konkurrenz im Gedächtnis unserer Zielgruppe bleiben, können wir uns diesen Effekt zunutze machen.

Voraussetzung dafür ist aber, dass Bild und Inhalt zusammenpassen und die Botschaft vermitteln, die Nutzer mit der Marke in Verbindung bringen sollen.

Visueller Content eignet sich hervorragend als Teaser

Wir nehmen erst dann etwas wahr, wenn wir es bemerken und uns darauf konzentrieren. Allerdings haben Studien gezeigt, dass die Aufmerksamkeitsspanne, in der wir bereit sind, neue Informationen aufzunehmen, bei gerade einmal acht Sekunden liegt.

Folglich entscheiden Nutzer innerhalb weniger Momente, welcher Content für sie interessant und relevant ist.

Das macht visuellen Content zu einem effektiven Marketing-Werkzeug. Weil Bilder schneller erfasst und verstanden werden als Texte, können wir visuellen Content einsetzen, um Nutzern Inhalte auf den Punkt gebracht zu vermitteln und ihr Interesse daran zu wecken. Damit kann geschickt eingesetzter visueller Content zu einem starken Teaser werden.

Visueller Content weckt Emotionen

Wir kennen es alle, dass uns bestimmte Gedanken durch den Kopf gehen, wenn wir in alten Fotoalben blättern. Auch im Marketing machen es Bilder leichter, Gefühle, Erinnerungen oder Werte zu transportieren.

Visuelle Informationen nimmt das Gehirn in dem Areal auf, in dem es auch Emotionen aufbaut. Die emotionale Ebene anzusprechen, ist überaus hilfreich, damit Nutzer Content als relevant einstufen.

Denn viele unserer Entscheidungen treffen wir nicht rational, sondern emotional. Außerdem bleiben Informationen im Gedächtnis haften, wenn sie unsere Emotionen getriggert haben.

Einige unserer Tools:

Visueller Content wirkt glaubwürdiger

Studien haben ergeben, dass Nutzer Quellen eher glauben, wenn Daten und Fakten mit Bildern und anderen visuellen Elementen untermauert sind.

Insofern kann visueller Content dazu beitragen, die Glaubwürdigkeit zu erhöhen, die Authentizität zu stärken und das Vertrauen in die Marke zu steigern.

Visueller Content erhöht die Verweildauer auf der Seite

Einen langen Text zu lesen, kann ermüden. Bildmaterial kann eine Seite nicht nur optisch auflockern und besser strukturieren, sondern die Inhalte auch leichter konsumierbar machen.

Ein weiterer Effekt ist, dass die Verweildauer auf der Seite steigt. Betten wir zum Beispiel ein passendes Video ein, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich Nutzer dieses Video anschauen.

Die längere Verweildauer wirkt sich positiv auf das Ranking in den Suchmaschinen aus. Denn Suchmaschinen bewerten, wie lange Nutzer auf einer Seite bleiben. Je länger wir Nutzer auf unserer Seite halten können, desto besser ist das für die Platzierung in den Suchergebnissen.

Visueller Content wird öfter geteilt

Wir sind längst an visuelle Inhalte gewöhnt. In den sozialen Medien sehen wir ständig Inhalte, die uns verschiedenste Informationen vermitteln.

Gleichzeitig belegen Auswertungen, dass Fotos, Videos und andere Bilder weit öfter geteilt werden als Links oder reine Textbeiträge.

Damit kann visueller Content das Engagement unserer Zielgruppe und die Conversion-Rate erhöhen.

Mehr Ratgeber:

Visueller Content (1)

Aber: Visueller Content ist kein Selbstläufer

Visueller Content kommt dem menschlichen Gehirn entgegen. Er stellt Informationen anschaulich dar und bleibt besser im Gedächtnis haften als reiner Text. Doch wie für alle Inhalte gilt, dass auch visueller Content hochwertig und relevant sein muss.

Es reicht nicht aus, irgendwelche Bilder zu verwenden:

Damit der gewünschte Effekt eintritt, muss das Bildmaterial sinnvolle und hilfreiche Informationen liefern, zum Thema und zur Marke passen und auf die Bedürfnisse und Gewohnheiten der Zielgruppe abgestimmt sein.

Auch die technischen Aspekte sind wichtig. So braucht visueller Content zum Beispiel aussagekräftige Tags, damit er von den Suchmaschinen gefunden wird.

Zudem dürfen die Formate die Ladezeiten der Seite nicht verlangsamen, weil sonst das Ranking leidet. Ohne Know-how geht es also auch beim virtuellen Content nicht.

SEO-Optimierung von visuellem Content

Damit visueller Content nicht nur auffällt, sondern auch gefunden wird, ist eine durchdachte SEO-Strategie unerlässlich. Bilder, Videos und Infografiken müssen so optimiert werden, dass Suchmaschinen die Inhalte verstehen und korrekt indexieren können.

Das beginnt bereits bei der Wahl der Dateinamen:

Statt kryptischer Zeichenfolgen sollte der Dateiname eine aussagekräftige Beschreibung enthalten, z.B. modernes-wohnzimmer-interior.jpg statt IMG_1234.jpg.

Ein weiteres Schlüsselelement ist das Alt-Attribut (Alternativtext), das den Inhalt des Bildes beschreibt. Suchmaschinen nutzen diese Information, um den Kontext zu erkennen, und auch Nutzer mit Einschränkungen profitieren davon, da Screenreader diese Texte auslesen können.

Beispiel:

<img src=“wohnzimmer.jpg“ alt=“Modernes Wohnzimmer mit skandinavischem Design und großen Fensterfronten“>

Zusätzlich helfen strukturierte Daten (Schema Markup) dabei, Bilder und Videos für Google optimal aufzubereiten. Durch den Einsatz von ImageObject und VideoObject im Schema Markup wird der Content noch sichtbarer.

Strategien für visuelle SEO

Visueller Content und E-E-A-T 

Google bewertet Inhalte zunehmend nach den sogenannten E-E-A-T-Kriterien: Erfahrung, Fachwissen, Autorität und Vertrauenswürdigkeit.

Auch visueller Content kann hier einen wichtigen Beitrag leisten. Eigene, authentische Fotos von Produkten, Arbeitsabläufen oder Veranstaltungen sind wesentlich glaubwürdiger als generische Stockfotos.

Vertrauensaufbau gelingt zudem durch die Einbindung von Markenlogos, Zertifikaten oder Gütesiegeln. Auch Testberichte, die visuell ansprechend und nachvollziehbar aufbereitet sind, stärken die Autorität der Marke.

Mehr zum Thema:

Interaktive visuelle Inhalte

Ein Bereich, der häufig vernachlässigt wird, aber enormes Potenzial birgt, sind interaktive visuelle Inhalte. Statt statischer Bilder können 360°-Ansichten von Produkten, virtuelle Rundgänge oder AR-Erlebnisse eine immersive Nutzererfahrung schaffen.

Diese Formate fördern nicht nur die Verweildauer, sondern erhöhen auch die Interaktionsrate, da Nutzer aktiv mit dem Inhalt interagieren können.

Ein Beispiel dafür ist die Möglichkeit, Möbelstücke per Augmented Reality direkt im eigenen Wohnzimmer zu platzieren. Nutzer können so direkt sehen, wie das Produkt im Raum wirkt – ein Erlebnis, das statische Bilder nicht bieten können.

Visueller Content entlang der Customer Journey

Die Macht von visuellen Inhalten entfaltet sich besonders dann, wenn sie gezielt entlang der Customer Journey eingesetzt werden:

  • Awareness-Phase: In der Bewusstseinsphase geht es darum, Aufmerksamkeit zu erzeugen. Hier sind emotionale Bilder, starke Markenbotschaften und virale Inhalte wie Memes oder kurze Videos besonders wirkungsvoll.
  • Consideration-Phase: In der Überlegungsphase helfen Infografiken, Vergleichstabellen und Erklärvideos dabei, komplexe Inhalte verständlich aufzubereiten.
  • Decision-Phase: In der Entscheidungsphase spielen detaillierte Produktbilder, 360°-Ansichten und interaktive Produktkonfiguratoren eine zentrale Rolle.
  • Retention-Phase: Nach dem Kauf sollte visueller Content dazu beitragen, die Kundenbindung zu stärken, etwa durch personalisierte Inhalte wie Dankesvideos oder exklusive Einblicke.

Data-driven Visuals & Original Research

Ein oft ungenutztes Potenzial liegt in der Visualisierung eigener Daten. Statistiken, Umfrageergebnisse oder Nutzungsdaten können in ansprechende Infografiken oder Diagramme umgewandelt werden.

Dies sorgt nicht nur für bessere Verständlichkeit, sondern unterstreicht auch die eigene Autorität im Themenbereich.

Original Research, also die Veröffentlichung eigener Studienergebnisse oder Marktanalysen, hebt die Marke von der Konkurrenz ab. Unternehmen wie HubSpot oder Buffer nutzen diese Strategie gezielt, um sich als Meinungsführer zu positionieren.

Umfassende visuelle Content-Strategie

Content-Verteilung und Cross-Channel-Strategien

Damit visueller Content seine volle Wirkung entfalten kann, muss er optimal verteilt werden.

Unterschiedliche Kanäle erfordern unterschiedliche Formate:

  • Social Media: Plattform-spezifische Inhalte wie Instagram Reels, TikTok-Videos oder Facebook-Stories.
  • Website: Hochwertige Produktbilder, Erklärvideos und Infografiken.
  • E-Mail-Marketing: Personalisierte Visuals, die das Interesse wecken und zur Interaktion anregen.

Die richtige Kombination aus visuellen Formaten und Kanälen sorgt dafür, dass die Botschaft genau dort ankommt, wo sich die Zielgruppe aufhält.

User-Generated Content (UGC) als visueller Hebel

UGC ist ein mächtiges Werkzeug im visuellen Marketing. Inhalte, die von Nutzern selbst erstellt werden, genießen eine hohe Glaubwürdigkeit und Authentizität. Bilder von Kunden, die Produkte im Einsatz zeigen, Bewertungen mit Fotos oder Social-Media-Posts tragen dazu bei, Vertrauen aufzubauen und die Markenbotschaft realitätsnah zu vermitteln.

Marken wie GoPro oder Glossier haben UGC gezielt in ihre Strategie integriert und schaffen damit eine enge Bindung zur Community.

Visuelle Content-Strategie für spezifische Branchen

Die Anforderungen an visuellen Content unterscheiden sich je nach Branche:

  • E-Commerce: Hochwertige Produktfotos, 360°-Ansichten, Video-Tutorials.
  • B2B: Infografiken, Whitepapers mit Visuals, interaktive Daten-Dashboards.
  • SaaS: Erklärvideos, Tutorials, Data-driven Infografiken.
  • Modeindustrie: Lookbooks, Fashion-Videos, Social-Media-Kampagnen.

Zukunftstrends:

KI-generierte visuelle Inhalte, NFTs und Virtual Reality (VR)

Unsere Dienstleistungen und Tools:

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