Moderne Themenrecherche für eine starke Content-Strategie

Content-Marketing lebt von gut recherchierten Themen, die die Zielgruppe ansprechen und in regelmäßigen Abständen mit relevanten Informationen versorgen. Gleichzeitig gibt die Themenrecherche unserem Content Struktur und trägt dazu bei, dass unsere Inhalte von den Leser:innen genauso honoriert werden wie von den Suchmaschinen.

Moderne Themenrecherche für eine starke Content-Strategie

Nur: Wo fängt man an? Wie recherchiert man geeignete Themenideen? Und wie priorisiert man die Themen für die redaktionelle Umsetzung?

Zunächst eine Bestandsaufnahme

Bei jeder Themenrecherche ist wichtig, die Ziele des Content-Marketings im Hinterkopf zu haben. Denn die Themen, die wir präsentieren, entscheiden maßgeblich darüber, ob wir unsere Zielgruppe für unsere Inhalte begeistern können.

Aus diesem Grund sollten wir ein Content-Audit durchführen, bevor wir mit der Themenrecherche beginnen.

Durch ein Audit verschaffen wir uns einen Überblick darüber, welche Inhalte bereits vorhanden sind, an welchen Stellen die Qualität oder der Umfang verbessert werden sollten und wo thematische Lücken bestehen. Denn mitunter braucht es gar keinen komplett neuen Content. Stattdessen kann der bestehende Content recycelt werden.

Gleichzeitig beantwortet eine Content-Analyse auch die Frage, welche Themen gut funktionieren und welche nicht. Diese Erkenntnisse können wir für die weitere Themenauswahl nutzen.

So können wir die erfolgreichsten Themen vertiefen oder in anderen Formaten präsentieren.

Bei den Themen hingegen, die schlecht laufen, können wir analysieren, ob die enttäuschende Performance am Thema als solchem, an der Qualität oder an der Darstellung liegt.

Tools & Tipps:

Nachfrage bei verschiedenen Quellen

Um Ideen für neue Themen zu finden, kann Brainstorming ein hervorragender Ausgangspunkt sein. Schließlich kennen wir unsere Produkte oder Dienstleistungen am allerbesten.

Allerdings kann uns unser Insider-Blick zu Themen verleiten, die aus Sicht potenzieller Kund:innen nur bedingt interessant sind. Um nicht in diese Falle zu tappen, sollten wir rechtzeitig entgegensteuern.

Dabei gibt es mehrere Ansätze:

  • Suchfunktion der Webseite: Die Auswertung der seiteninternen Suche liefert Hinweise darauf, welche Informationen oder Funktionen Besucher:innen am meisten interessieren. Gleichzeitig können wir ablesen, ob die Besucher:innen zufriedenstellende Ergebnisse finden oder ob der Content Lücken aufweist. Damit haben wir Anhaltspunkte für künftige Themen.
  • Mitarbeiter:innen mit Kundenkontakt: Mitarbeiter:innen, die regelmäßig direkten Kontakt zu Kund:innen haben, haben oft einen guten Überblick darüber, welche Fragen die Kund:innen bewegen, welche Themen für sie relevant sind, was sie sich wünschen, aber auch wo es hakt. Solche Informationen können eine fruchtbare Quelle für die Themenrecherche sein.
  • Kund:innen: Durch eine Umfrage auf der Webseite, per Newsletter oder in den sozialen Medien können wir Kund:innen gezielt nach den Themen fragen, die für sie relevant sind.

Bei diesen Möglichkeiten müssen wir aber einen wichtigen Punkt beachten: Die Ideen stammen von Personen, die uns bereits kennen.

Doch durch das Content-Marketing wollen wir auch und vor allem die Zielgruppen erreichen, die den Weg auf unsere Webseite bisher noch nicht gefunden haben. Deshalb brauchen wir zusätzliche Strategien für die Themenrecherche.

Moderne Themenrecherche

Analyse der Konkurrenz

Bei der Themenrecherche sollten wir sowohl unsere direkten Wettbewerber als auch andere relevante Quellen wie Magazine, Blogs oder Foren beobachten. Auf diese Weise verpassen wir keine Trends, die wir als Themen aufgreifen können.

Für eine gezielte Themenrecherche können wir außerdem Tools nutzen. So gibt es zum Beispiel Datenbanken, die ermitteln, welche Unterseiten einer Domain die meisten Backlinks haben.

Andere Tools analysieren nach einem ähnlichen Prinzip die sozialen Medien. Damit haben wir Anhaltspunkte, welche Themen auf anderen Webseiten besonders gut funktionieren.

Eine andere Strategie basiert darauf, Keywords aufzuspüren, die wir bisher nicht nutzen.

Dazu können wir mit entsprechenden Tools mehrere Webseiten vergleichen, um herauszufinden, für welche Suchbegriffe andere Domains im Ranking erscheinen, während unsere Webseite mit keinem Suchergebnis vertreten ist.

Bei diesen Taktiken geht es nicht darum, andere Webseiten zu kopieren. Plagiate helfen im Content-Marketing nicht weiter.

Die Idee ist vielmehr, Inspiration für Themen zu finden, die wir in unserem individuellen Stil für unsere Zielgruppe aufarbeiten können.

Hilfs-Tools::

Keyword-Recherche

Die klassische Keyword-Recherche liefert eine Fülle an möglichen Themen für maßgeschneidertes Content-Marketing.

Das gilt vor allem dann, wenn wir mit recht breit gefassten Suchbegriffen starten und darum herum immer speziellere Ausdrücke und zunehmend längere Fragestellungen sammeln.

Zusätzlich dazu können wir unsere Suchbegriffe mit den W-Wörtern (was, wie, warum, wann usw.) kombinieren.

Auf diese Weise kommen wir zu einer Gliederung, die ein Thema umfangreich und aus verschiedenen Blickwinkeln behandelt.

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Die Priorisierung der Themen

Hilfreich bei der Themenrecherche ist, zunächst in einer Art Brainstorming ungefiltert möglichst viele Ideen zusammenzutragen. Im nächsten Schritt können wir die Ideen sortieren und durch präzisere Fragestellungen zu Themen ausarbeiten.

Doch damit stellt sich eine weitere Frage: Welche der Themen schaffen es in welcher Reihenfolge in den Redaktionskalender?

An dieser Stelle kann eine realistische Selbsteinschätzung die Antwort liefern.

Dabei geht es darum, zu überprüfen, was zum jeweiligen Thema schon veröffentlicht wurde. Können wir das Thema in einem angemessenen Kosten-Nutzen-Verhältnis nicht so aufarbeiten, dass es unserer Zielgruppe einen echten Mehrwert bietet, sollten wir erst einmal andere Themen bearbeiten.

Eine andere Möglichkeit, um die recherchierten Themen zu priorisieren, eröffnet das Hero-Hub-Hygiene-Modell.

Es wurde ursprünglich als wissenschaftliches Modell zur nachhaltigen Vermittlung von Wissen entwickelt, wird inzwischen aber gerne zur Planung von Content verwendet.

Denn die Matrix ermöglicht, Content auf einfache Weise nach seiner Attraktivität für die Zielgruppe einzuteilen:

Themenrecherche

So funktioniert Themenfindung für die KI-gestützte Suche

Mit dem Siegeszug von KI-basierten Suchsystemen wie ChatGPT, Deepseek, Grok usw. verändert sich die Art der Themenrecherche grundlegend. Wer heute Content entwickelt, sollte bereits bei der Recherche berücksichtigen, wie moderne KI-Modelle Inhalte aufnehmen, zerlegen und verarbeiten.

Von Keywords zu Entitäten: Wie KI Inhalte wirklich versteht 

Klassische Keyword-Recherche bleibt weiterhin ein Baustein, doch reicht sie allein nicht mehr aus. KI-Systeme analysieren Texte nicht nur nach Suchbegriffen, sondern nach Bedeutungen, Relationen und „Entitäten“ – also konkreten Objekten, Personen, Marken oder Themenfeldern.

Die Fähigkeit, relevante Entitäten und deren Attribute gezielt einzubinden, sorgt dafür, dass die eigenen Inhalte von KI-Systemen besser erkannt, verstanden und zitiert werden.

Wer Themen recherchiert, sollte deshalb nicht nur nach Keywords, sondern gezielt nach Schlüsselfragen, Entitäten und deren Verbindungen suchen.

Konkretes Beispiel:

Wer einen Pillar-Artikel über „Content-Marketing“ schreibt, sollte Unterthemen wie „Themen-Cluster“, „User-Intent“, „Brand Authority“, „Datengetriebene Recherche“ oder „E-E-A-T“ bewusst als semantisch relevante Entitäten einbinden und erläutern.

EEAT & Brands:

Topical Authority & Themen-Cluster: Von der Einzelidee zum inhaltlichen Ökosystem 

Die wichtigste Währung der Zukunft ist Topical Authority:

Nur wer ein Themengebiet umfassend abdeckt, wird als Autorität erkannt und in KI-generierten Suchergebnissen zitiert.

Themenrecherche heißt deshalb immer auch: Welche verwandten Fragen, Unterthemen und angrenzenden Aspekte gehören zum Hauptthema? Eine sogenannte Content-Cluster-Strategie, bestehend aus Pillar-Content und systematisch verlinkten Unterseiten, hilft dabei, den gesamten Themenraum sichtbar und für Suchmaschinen sowie KI logisch erfassbar zu machen.

Rhetorische Frage:
Wie kannst du mit deinem Content sicherstellen, dass KI-Systeme dich als führende Instanz für ein Thema einstufen?

Antwort:
Indem du alle relevanten Aspekte eines Themas abdeckst, semantische Beziehungen zwischen den Artikeln herstellst und regelmäßig neue Fragen aus der Community oder den KI-Systemen selbst aufgreifst.

Tipp:

Originalität zählt: Datenbasierte und eigene Forschung als USP bei der Themenfindung 

Im Zeitalter der generativen KI werden Standardthemen und allgemeine Branchenmeinungen zunehmend ausgetauscht. KI bevorzugt Quellen, die originelle Perspektiven, exklusive Daten oder eigene Forschungsergebnisse liefern.

Deshalb sollte die Themenrecherche gezielt auf Bereiche ausgedehnt werden, in denen du oder dein Unternehmen mit eigenen Daten, Erfahrungen, Umfragen oder Studien echte Einzigartigkeit bieten können.

Praxis-Tipp:

Analysiere regelmäßig interne Daten (z.B. Nutzungsverhalten, Umfrageergebnisse, Branchentrends), verarbeite die Ergebnisse zu Themenideen und präsentiere diese als Original-Content – etwa als Branchenstudie, Use Case, Whitepaper oder datenbasierten Blogbeitrag.

So entstehen nicht nur neue Themen, sondern auch hochwertige Quellen für andere (und damit neue Backlinks und Erwähnungen in AI-Overviews).

Nutzerintention & Query-Fan-Out: Themen finden, die wirklich gefragt sind

KI-gestützte Systeme wie Google AI-Mode oder ChatGPT beantworten heute nicht mehr nur eine konkrete Frage, sondern generieren daraus automatisch zahlreiche Unterfragen und verwandte Suchintentionen (sog. Query Fan-Out). Themenrecherche muss diese Vielfalt antizipieren.

Wie gehst du dabei vor?

Analysiere typische Nutzerfragen mit W-Wörtern (wer, was, warum, wie, wann) und berücksichtige daraus entstehende Sub-Queries.

Nutze Tools zur Auswertung von „People Also Ask“-Boxen, KI-generierten Folgefragen und SERP-Snippets, um echte Nutzerintentionen in die Themenplanung zu integrieren.

Strukturiere deinen Content so, dass er mehrere Aspekte und Detailfragen direkt und verständlich abdeckt.

Dadurch wird sichergestellt, dass dein Content nicht nur für einen Suchbegriff, sondern für ein ganzes Themenuniversum als relevante Quelle dient – und von KIs für vielfältige Nutzeranfragen extrahiert und zitiert wird.

Ratgeber:

Strukturierte Daten & Chunking: Inhalte maschinenlesbar und „zitierfähig“ machen 

Für die neue Generation von KI-Suchsystemen ist es entscheidend, dass Inhalte klar gegliedert, mit eindeutigen Überschriften versehen und in semantische Einheiten (Chunks) aufgeteilt sind. Nur so kann KI gezielt passende Passagen abrufen, einordnen und direkt in Suchergebnissen anzeigen.

Empfehlung:

  • Gliedere deine Artikel in übersichtliche Abschnitte, die eigenständig verstanden werden können.
  • Verwende strukturierte Daten (z.B. FAQ-Schema, HowTo, Produktdaten), um Entitäten, Attribute und Zusammenhänge für Maschinen explizit darzustellen.
  • Beschreibe Zusammenhänge, Vergleiche und Hierarchien im Fließtext verständlich – denn KI-Modelle können keine „zwischen den Zeilen“ versteckten Informationen erschließen.

Strategien zur Themenrecherche für KI-gestützte Inhalte

Erfolgreiche Themenrecherche in der Praxis: Das Beste aus beiden Welten verbinden 

Die besten Resultate erzielst du, wenn du klassische Methoden der Themenfindung mit den Anforderungen der KI-Optimierung verbindest:

  • Analysiere bestehende Inhalte und deren Performance (Content-Audit).
  • Identifiziere Content-Gaps und Themen mit Zukunftspotenzial – nicht nur anhand von Keyword-Tools, sondern auch mit Blick auf entstehende Nutzerfragen in KI-Systemen.
  • Setze auf Topical Authority durch Aufbau von Themen-Clustern.
  • Bringe eigene Daten und Forschungsergebnisse ein, um einzigartigen Content zu schaffen.
  • Berücksichtige User-Intent und Query-Fan-Out und beantworte so viele Teilaspekte wie möglich pro Thema.
  • Strukturiere Inhalte für KI-Suchsysteme – chunked, sauber gegliedert, mit klaren semantischen Beziehungen.

Themenrecherche ist heute mehrdimensional 

In der Gegenwart, in der klassische Suchmaschinen und KI-Suchsysteme parallel existieren, entscheidet der ganzheitliche Ansatz:

Nur wer klassische und KI-gestützte Methoden der Themenrecherche miteinander verbindet, bleibt sichtbar, zitierfähig und relevant.

Wir können auf verschiedene Mittel und Wege zurückgreifen, um Themen fürs Content-Marketing zu finden, die unsere Zielgruppe tatsächlich erreichen. Nach einer fundierten Themenrecherche sollte der Redaktionsplan gut gefüllt sein. Alles Weitere sind Kreativität und fachliches Know-how bei der Umsetzung.

Unsere Dienstleistungen und Tools: